Über die Errichtung der Burg Steinegg, über das genaue Datum und die Auftraggeber ist uns in den Quellen nichts überliefert. Vermutlich wurde sie von den Ministerialen von Völs unter der Herrschaft des Brixner Fürstbischofs erbaut. Erstmals wird die Burg 1231 erwähnt. Die Wehrburg dürfte allerdings erst später erbaut worden sein. Dies zeichnet die Burg Steinegg als sogenannte Doppelburg aus, derer es in Südtirol nur wenige gibt. Von der ursprünglichen Wohnburg ist heute kaum etwas zu erkennen, die Mauerteile wurden nämlich für den Bau von Wohnhäusern verwendet. Die einfache Burg bestand aus einer Ringmauer, einem kleinen Wohnbau und möglicherweise auch aus einem Bergfried. Die nördlich auf einer Felsenklippe erbaute Wehranlage konnte dem Zahn der Zeit länger trotzen. Aufgrund der baulichen Besonderheiten kann man darauf schließen, dass die Burg ausschließlich der Verteidigung gedient hat. Ein Schwertfund aus jüngerer Zeit mag dies bestätigen. Die Burg Steinegg dürfte der Steinegger Linie der Herren von Völs als Wohnstatt gedient haben. Später übernahmen die Liechtensteiner die Gerichte Karneid und Steinegg, hielten sich aber nach der Zerstörung der Burg in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts durch Friedrich mit der leeren Tasche vorwiegend auf Schloss Karneid oder ihrem Stammsitz Schenna auf.
(Foto Burgruine)